werdet sein
wenn ich nicht mehr bin
ihr Gräser, ihr Berge
und Du
Fluss
über den ich fuhr
die Jahre
wie rührt ihr mich mehr nun
da die Zeit unausweichlicher und der Abschied aufsteigt in mir
und die großen Themen der Menschheit klein werden
und ich und mein Wirken darin leer und verschwindend
und gut ist es
die Illusionen zu lassen
die Steine zu achten, die Erlen am Flusslauf,
die Bergkuppe im Dunst südlich im Blick, beim Gang über die Brücke
und das Gras, Kräuter durchtränkt vor dem letzten Heu des Jahres
vielleicht, vielleicht
nehmt ihr eher die Angst mir als die Worte
vielleicht komme ich in euch zurück
ein Stein einst
unvordenklich
und werde zum handfreundlichen Trost
dem, der selbst ratlos im Blick am vorbeifließenden Wasser
sich an mir dann fest halten wird für eine Frist
bis ich der Hand entschnelle
zu drei, vier, fünf Sprüngen
auf der Naht von Wasser und Luft
und
wieder versinke
wie einst
in dem Kuss
der wie verschwindend doch da
zählte
fürs Leben
Markus Roentgen


