Nahe kommst
Lieben DU
ohne Besitz
wenn das erzählende Wort
aufschließt das Herz
inmitten der Hörenden
so wie im Zarten und Fließen
zum freienden Kuss
die Lust ein Tal findet
sich zu ergießen im Dienst
zum Wohl aller Versammelten;
denn nicht allein bleiben kann
was vom Herzen zum Herzen sich gab
zwischen Ichund DU;
das Tal ergrünet nun
die Steine wandern am Grund
die Menschen bauen Wohnstätten
und zelten darin, sorgend und doch
wie ohne Obdach auch;
werden Brot und Wein
Alltag und Fest
im Geben und Nehmen; –
aus tieferen Kräften wächst wahres Bedürfen
ein himmlisch geerdetes Paar
sterblich zwar auch und
ohne bleibende Stätte und
immer wie nackt
doch in Dir, lieben
weit offen in Händen und Armen
bis hinab ins Gebein –
ausgestreckt, verkostet, vergeben
überwindest Du
erscheinender Gott durch uns
und mit uns und in uns
unfasslich weit –
sanft
wie auf grünender Schwelle
sich speisende Quelle
bleibend
auch ihn
den tötenden Grund
allsamt im liebenden Bund
Markus Roentgen


