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Texte, Gedichte, Miniaturen von Markus Roentgen 
und Bilder von Bernd Schermuly aus dem Buch „Fluchtpunkt sein“.
Schön, wenn Sie daran Freude finden.
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Eucharistie

zerbrochen fließende Gegenwart Gottmensch und Menschengott wirklich da immer jetzt Dank bar - eins ohne Gleichung

Leuchte

mir sanfter Stern gib Licht dem Trog und dem Hängeholz für sein fleischgewordenes Wort wir sind schändlich eins

Grabende

Demütigung deutelos demütig schleicht denkender Mut redlich ans Grab Ende

Ehe

im größeren Gott aufs Offene einander binden; im Wagnis Lebenstrott den kleineren Gott alltäglich finden.

Weihe

ausgestreckt verrückter Dienst der Torheit Gottes Folge - DU von oben bis unten und von links bis rechts im Himmelabgrund glücklich

Wo nähm‘ ich, Sommer

für D I C H die Namen D I R gäben im N I C H T S verstellter Sprache chiffriert ? Der Strom zieht in Ruhe scheinbar vorbei wir sitzen am Ufer wie einst am besitzlosen Haus vor dem Weiher wir gehen und nehmen und geben im Atemraum zwischen den Worten fühlt schweigendes DU...

Chtonisch

heute im Spätlicht am Rheine Kieselwahrheiten der Wunsch zu versteinern hinab hinab hinab ins Anorganische nahe dem Steinglauben im Herzen im Namen Gottes quittierte steresis

Zusammenbruchöffnung

selbst gott los lieben durchkreuzt erdumfangen der Welt lächerlich törichte Herzkehr verneigt im Kuss

Krankensalbung

Wann geht der letzte Weg, wann ist die dunkle Stunde? Der Mensch ist immer krank, gezeichnet mit der Wunde – da werden Haupt und Hand, Gebein und Leib berührt von tiefster Seelenkunde aus DIR, durch DICH, mit DIR und auf DICH hin, GOTT DU, im Wegzehrbunde.

Enthüllung

das Licht berge der Herberge leuchtenden Schrei

Sähe ich mich

Sähe ich mich, hätte nur ein rissiger Mensch Öffnungen zum Jenseits - anders als seiend sein.

Herbstlaub

Wie Herbstlaub unser Leib und Geist, sie werden Staub und Stein Dahin – daher ist Zeit und Räume unsichtbarster dunkler Ziele Grund Kein Wollen, Wissen, Haben, Gott und Nichts, kein Eins, kein Sein, nicht ja, nicht nein – Im flüchtig wahren zarten Kuss, der alles in Dir allen gibt und nimmt, bleibt Lieben ewig ungestillter...

Marrane

täglich die sterbensverwundete Wurzel gibt Lebensgift in den Stamm das verästelte Blätterwerk spottet eine Knospe allein lebt querdurch in mir wie Lippen in äußerster Not verschlossen hungernd mehr dürstend messianischer Tod Gottes Armenbrot

Mir nichts, Dir nichts

zusammen kommen ineinander übergänglich vereint durchsichtig verhüllt nackt wie im T o d G o t t e s D U so wunderbar still

Firmung

spüre im erwachsenen Herz die Stirn ist gesalbt WEHE es ist Pfingsten

Stoppelfelder

worin ich als Kind lief Schmerzlust in den Füßen gezogen vom Licht, vom Rauch, im Rausch der Herbstfeuer Wärme weit weg die Herren der Ernte wir Kinder kleiner Leute zählten und lasen auf jeden übrig gebliebenen Halm wenn möglich jede restliche Frucht im Acker des heruntergekommenen armen g o t t e s Kinder wir...

Unzerstörlich melancholisch leben

am Weiher längs die Bäume steh’n wie Menschen Reih’ an Reih’ wie gleich und unverwechselbar im Wintersonnenlicht ganz karg und sterbend schön wie Du mir bist im schmalen Weg gegebener Zeit ein Flug in Zentimetern überm Grund der Schwan die Ufer gnadenschwerkraftvoll sich brückt so vielleicht w i r am Abgrund immer lippenspielend zungenleicht im...

Über Elterngräber im Sommerwind

wo DU bleibst gehst im Eifelgrund unsere Wehewege kreuzen berührt auseinander zum zweiten Mal blüht ein Knospenherd mir entgegen übers Jahr ist ein Wachsen und Bleiben ein Gehen und Schweigen zart endend im WORT welche Kraft hat ein denkendes Herz zu DIR hin

Fluchtpunkt sein

Nackt wie Dein Rücken, schön und bloß zielt unsre Nacht auf meinen Schoß; wo fruchtbar mir ein Nichts entwächst – Der Winter strahlt vergeblich gold und mild; es ist umsonst, wie alles, nichts und stillt.

Jetzt

suche Körper im Klang und Gondeln queren den Fluss schwebend wir fühlen uns ein auf den Steinen tausend Jahre gestundet schweigend beredt tönender Leib als würde am Ende w i e d e r a l l e s Melodie der Materie wie im Anfang dem Chaos entborgen EINST im NU
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